Der Messias im Tanach (dem alten Testament)
im Licht der rabbinischen Schriften
Einführung:
Wenn Sie nach "messianischen Verheißungen" im Internet suchen, werden Sie hunderttausend Treffer finden. Dies ist nicht überraschend, denn die Verwendung von Prophezeihungen aus dem alten Testament um zu zeigen, daß Jesus der Messias ist, ist das älteste apologetische Hilfsmittel der Christenheit - ein Mittel- welches Jesus selbst anwandte, als der seinen Nachfolgern und auch seinen Gegnern verkündete:
Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben. (Jh. 5:46)
Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. (Lk 24:44)
Die Autoren des Neuen Testamentes folgten dem Beispiel ihres Meisters und zitierten häufig aus dem Alten Testament um zu zeigen, wie Jesus die Verheißungen Gottes an Israel erfüllt. Die Kirchenväter und spätere christliche Apologeten vom Mittelalter bis zum heutigen Tag argumentieren mit Hilfe derselben Methode.
Dem Messias wird jedoch im modernen rabbinischen Judentum nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Eine wage Hoffnung darauf, daß der Messias eines Tages kommen und Israel erlösen würde blieb bestehen. Doch die meisten Juden sind sich der Fülle und der Tiefe der messianischen Prophezeihungen, die in der hebräischen Bibel zu finden sind, nicht bewußt. Oft werden sie überrascht, wenn ein christlicher Missionar ihnen zum ersten Mal vom leidenden Gottesknecht aus Jesaja 53 erzählt, und zeigt, wie dieser leidende Gottesknecht in der Tat Jesus ist, der litt und starb um die Sünden seines Volkes zu sühnen. Dagegen erwidern die jüdische Apologeten, daß die Christen die Worte des Tanachs aus ihrem Zusammenhang herausnehmen um sie künstlich an das Leben Jesu "anzupassen" würden, während die Propheten doch über etwas ganz anderes redeten. Sie nämlich lesen Jesaja 53 als beziehe er sich auf Israel, dem Knecht Gottes und nicht auf den Messias, wie die Christen es traditionsgemäß angenommen haben. Das Ergebnis endet oft in endloser, biblischer und apologetischer Polemik über die richtige Interpretation.
Ein sehr brauchbares Mittel zum Erfassen des ursprünglichen Kontext der altestamentarischen Prophezeihungen ist die antike jüdische Literatur; die Apokryphen (z.B. die Bücher Enoch), aramäische Targumim (frühe Übersetzungen der Bibel ins aramäische), die Midraschim und der Talmud. Selbst spätere Bücher, wie zum Beispiel die mittelalterliche jüdischen Bibel Kommentare oder die mystische Zohar können sehr hilfreich sein. Der Babylonische Talmud selbst sagt: "alle Propheten prophezeiten nur für die Tage des Messias."(Berakhoth 34b). Eine weise Anwendung dieser jüdischer Quellen kann uns sehr helfen um festzustellen, ob die umstrittenen Passagen des alten Testaments sich auf den Messias beziehen.
In diesem Artikel werden wir sehen, daß viele jüdischen Quellen die Prophezeihungen der hebräischen Schriften darin bestätigen und wie sie die Identität des Messias Israels mit besonderer Klarheit darstellen und wie sie zeigen, daß die eine Person in der Geschichte des Volkes Gottes die am besten in die Beschreibung der Propheten paßt, tatsächlich Jesus von Nazareth ist.
Der Messias wird der Same einer Frau sein
AT Prophezeihung:
Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf und du triffst ihn an der Ferse. (Gen. 3:15)
Kommentar:
Diese Passage berichtet über die Feindschaft zwischen der Schlange, die Adam und Eva gerade zur Sünde verführt hat, und eine geheimnisvolle Frau und ihr Nachwuchs (hebr.wörtl: Same), der der Schlange den Kopf zertreten wird. Beide, der Targum Jonathan und der Jerusalem Targum bringen diese Passage mit den Tagen des Messias in Verbindung, der kommen wird und am Ende der Tage den Menschen Frieden bringen wird.
Und sie [die Söhne der Frau] werden schließlich Frieden geben in den Tagen des Messias-Königs. (Gen 3:15, Targum Jonathan)
Sie werden am Ende Frieden machen, am nahen Ende der Tage, in den Tagen des Messias-Königs. (Gen 3:15, Jerusalem Targum)
Auf den ersten Blick hin erscheint diese Prophezeihung über den Messias der der "Same der Frau" ist, bedeutungslos - denn wird nicht jeder von einer Frau geboren? Auch erscheint diese Idee merkwürdig, da der Same gewöhnlich vom Vater kommt. So könnte diese Passage möglicherweise darauf hinweisen, daß derjenige, der den Kopf der Schlage zertreten wird seinen menschlichen "Samen" von seiner Mutter anstatt seinem Vater erhalten wird. Jesus, der ohne menschlichen Vater "von einer Frau geboren" wurde, (der Jungfrau Maria) war in der Tat der "Same der Frau" der gekommen ist, um die alte Schlange zu besiegen (1 Joh. 3:8, Ofb, 19:19-21) und Frieden zwischen Juden und den Menschen aus den Nationen zu schaffen, wie es im Epheserbrief geschrieben steht. Das 12. Kapitel des Buches der Offenbarung gibt uns ein lebendiges Bild von der Frau, ihrem Samen dem Messias, und ihrem Kampf gegen die Schlange:
Erfüllung im NT:
Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt.
(Gal 4:4)
Denn er ist unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile (Juden und Heiden) und riss durch sein Sterben die trennende Wand der Feindschaft nieder. Er hob das Gesetz samt seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei in seiner Person zu dem einen neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet. (Eph 2:14-16)
Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen... Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird ...Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.... Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten. (Ofb. 12:1-17)
Der Messias wird ein Sohn Abrahams sein
AT Prophezeihung:
Der Engel des Herrn rief Abraham...und sprach: Ich habe bei mir geschworen - Spruch des Herrn: Weil du das getan hast ... will ich dir Segen schenken in Fülle und deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und den Sand am Meeresstrand. Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. Segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde... (Gen. 22:15-18)
Kommentar:
Gott hat Abraham versprochen, daß seine Nachkommen ein Segen für die ganze Erde und extrem zahlreich sein würden. Der Midrash beschreibt, wie diese Nachkommen sich in den Tagen des Messias zahlreich vermehren werden, der selbst ein Nachfahre Abrahams sein wird:
In den Tagen des Messias wird Israel vergleichbar sein mit dem Sand des Meeres. (Bamidbar Rabbah 2) (cf. Santala, 41)
Jesus war ein Nachkomme Abrahams. Durch Jesus wurde die Verheißung für Abraham auf alle Nationen ausgeweitet; durch ihn haben Millionen Christen den Gott Israels kennengelernt und die geistigen Segensgaben empfangen, die ER an Abraham verheissen hat.
Erfüllung im NT:
Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams. (Mt. 1:1)
Abraham und seinem Nachkommen wurden die Verheißungen zugesprochen. Es heißt nicht: «und den Nachkommen», als wären viele gemeint, sondern es wird nur von einem gesprochen: und deinem Nachkommen; das aber ist Christus. (Gal. 3:16)
Der Messias wird ein Nachkomme Jakobs sein:
AT Prophezeihung:
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe: Ein Stern geht in Jakob auf, ein Zepter erhebt sich in Israel. Er zerschlägt Moab die Schläfen und allen Söhnen Sets den Schädel. Edom wird sein Eigentum, Seïr, sein Feind, wird sein Besitz. Israel aber wird mächtig und stark. Aus Jakob steigt einer herab und vernichtet alles, was aus der Stadt entkam. (Num. 24:17-19)
Kommentar:
Die aramäischen Targumim bestätigen, daß der "Stern Jakobs" der Messias sein wird:
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, Ich fasse ihn, aber er ist nicht nahe; wenn ein König aus Jakob hervorkommt und zum Messias über Israel gesalbt wird, wird er die Fürsten Moabs vernichten und über alle Menschenkinder herrschen. (Num 24:17, Targum Onkelos)
...aber wenn der mächtige König aus dem Haus Jakobs herrschen wird und zum Messias gesalbt wird, und ein mächtiges Zepter Israels innehaben wird, wird er die Prinzen Moabs vernichten... (Num 24:17, Targum Jonathan)
Jesus war tatsächlich ein Sohn Jakobs und ein Sohn Israels:
Erfüllung im NT:
Jesus… Sohn Jakobs, Sohn Isaaks, Sohn Abrahams.... (Lk 3:34)
Der Messias wird aus dem Stamm Juda kommen
AT Prophezeihung:
Nie weicht von Juda das Zepter, der Herrscherstab von seinen Füßen, bis der kommt, dem er gehört, dem der Gehorsam der Völker gebührt. (Gen 49:10)
Kommentar:
Diese Passage zeigt uns, daß ein mysteriöser "Shiloh" aus dem Stamm Juda hervorkommen wird und über sein Volk herrschen wird. Aber woher wissen wir, daß sich dies auf den Messias bezieht? Die Targumim, die Midraschim und der Talmud zeigen, daß dieser "Shiloah" der Name des Messias ist, der aus dem Stamm Juda hervorkommen wird:
Die Weitergabe der Herrschaft soll nicht vom Haus Judah weichen, noch der Schreiber von seinen Kindeskindern, für immer, bis der Messias kommt, dem das Königreich gehört, und dem die Nationen gehorchen werden. (Gen. 49:10-12, Targum Onqelos)
Könige und Herrscher sollen nicht aufhören aus dem Haus Jakobs zu kommen, noch Schriftgelehrte aus seinem Samen, die die jüngsten seiner Söhne die Thora lehren, bis zu der Zeit wenn der Messias-König kommen wird, und wegen ihm werden Nationen dahinschmelzen....Wie wunderschön ist der Messias-König, der vorgesehen wurde, aus dem Haus Jakobs hervorzukommen...Wie wunderschön sind die Augen des Messias-König, so klar wie Wein! (Gen 49.10-12, Targum Jonathan)
Das Zepter wird nicht von Judah genommen werden...bis Shilo ('er') kommt, dies ist der Messias-König...'Judas Zepter' bedeutet die große Synagoge, das Sanhendrion, welches zerstört wurde und welches aufgelöst worden ist...bis der Shilo kommt. (Bereshit Rabbah 98) (siehe Santala, s.50)
Was ist der Name des Messias-Königs?..Der HERR (JHWH - יהוה) ist sein Name, denn Jer. 23.6 sagt, "Dies ist der Name, wie der genannt werden wird: Der HERR unsere Gerechtigkeit (יהוה צדקנו)... SHILOH ist sein Name, denn in Gen.. 49:10 steht geschrieben, 'bis Shiloh kommt'... (Klagelied Rabbah 1:16 (on Lam. 1:15-17); see also Sanhedrin 98b)
Jesus erfüllte diese Prophezeihung, da er aus dem Stamm Juda kam. Dazu kommt, daß diese Prophezeihung und der dazugehörige Midrasch uns über den Zeitpunkt des Kommens des Messias informieren. Denn der Stamm Juda muß seine Identität und seine Genealogie beibehalten bis der Messias kommt, bevor das Zepter (die Herrschaft) von dem Stamm weicht. Tatsächlich haben die Juden ihre Genealogie bis zur Zeit Jesu beibehalten, doch kurze Zeit darauf verloren, nachdem im Jahr 70 A.D. der Tempel zerstört wurde. Rabbi Rahmon deutete diesen nationalen Niedergang als den Verlust des Zepters Juda, welcher in Genesis 49 erwähnt wird, und er brachte seine Sorge darüber zum Ausdruck, daß der Messias schon vorher hätte erscheinen sollen:
Als die Mitglieder des Sanhendrion entdeckten, daß die Rechte über Leben und Tod aus ihren Händen genommen worden war wurden sie von einer allgemeinen Bestürzung erfaßt. Sie bedeckten ihre Köpfe mit Asche und ihre Körper mit Sacktüchern und riefen: 'Wehe! Das Zepter Judas wurde uns genommen und der Messias ist noch nicht gekommen.' (cf. Santala, s.103)
Erfüllung im NT:
Jesus… der Sohn Judas. (Lk 3:23, 33)
Gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Spross aus der Wurzel Davids; er kann das Buch und seine sieben Siegel öffnen. (Ofb. 5:5)
Der Messias wird ein Nachfahre Davids sein
AT Prophezeihung:
Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn - da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln, für Recht und Gerechtigkeit wird er sorgen im Land. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: DER HERR (JHWH) IST UNSERE GERECHTIGKEIT. (Jer 23:5-6)
Kommentar:
Die Prophetie spricht von einem bestimmten Nachkommen Davids, der ein "Zweig der Gerechtigkeit" sein wird, und ein König, der Juda und Israel retten wird und der "JHWH ist unsere Gerechtigkeit" (יהוה צדקנו) heißen wird. Der Talmud berichtet, daß die Rabbis Shmuel Ben Nahman (260 AD) und Abba Bar Kahana (300 AD) zu dem Schluß kamen, daß dieser Name Gottes "JHWH ist unsere Gerechtigkeit" nichts anderes ist als der "Name des Messias" (Baba Bathra 75b, cf. Santala, s.64). Jesus, dessen Name "Rettung" bedeutet, erfüllt diese Prophetie als Sohn Davids, der gekommen ist um sein Volk von der Sünde zu erretten:
Erfüllung im NT:
Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: (Mt 1:1)
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. (Lk 1:30-33)
Der Messias wird von einer Jungfrau geboren werden.
AT Prophezeihung:
Darum wird euch der Herr von sich aus ein Zeichen geben: Seht, die Jungfrau (almah) wird ein Kind empfangen, sie wird einen Sohn gebären und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben. (Jes. 7:14)
Kommentar:
Um das Jahr 735 B.C.verhieß der Prophet Jesaja Ahaz, dem König Judäas, daß eine junge Frau, eine Jungfrau einen Sohn gebären würde, dessen Name "Emanuel" sein würde, das heißt "Gott mit uns". Das hebräische Wort für Jungfrau is almah, und bedeutet "junge, unverheiratete Frau" und bezieht sich normaler Weise auf eine Jungfrau. Wenn auch der hebräische Text mehrere Deutungen zuläßt, so läßt die Septuaginta (die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die im 3. Jahrhundert vor Christus von Juden in Alexandria angefertigt wurde) keinen Zweifel zu. Dort wird almah mit dem griechischen Wort parthenos übersetzt, was nur "Jungfrau" bedeuten kann. Falls irgendein Zweifel bleibt, daß der Text sich hier auf eine Jungfrau bezieht, mögen wir uns fragen: Was wäre das Besondere daran, daß eine junge Frau ein Kind auf die Welt bringen würde nachdem sie eine normale Beziehung mit einem Mann gehabt hatte? Dies wäre überhaupt kein Zeichen sondern eine ganz gewöhnliche Begebenheit. Deswegen ist es plausibel, daß der Prophet wirklich eine wunderbare Jungfrauengeburt angekündigt hat.
Wir bekannt ist, empfing Maria Jesus, während sie noch eine Jungfrau war:
Erfüllung im NT:
Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. (Lk 1:30-35)
Der Messias wird in Bethlehem geboren werden
AT Prophezeihung:
Darum gibt der Herr sie preis, bis die Gebärende einen Sohn geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder heimkehren zu den Söhnen Israels. (Mic 5:2)
Kommentar:
Der Prophet Micha verkündete, daß ein Herrscher aus ewiger Herkunft in Bethlehem geboren werden würde und in Israel herschen würde. Der Targum Jonathan erkennt in diesem Herrscher den Messias und übersetzt Micha 5:2 so: "aus dir wird der Messias hervorkommen." Wir werden auch unten sehen wie Rabbi David Qimhi in dieser Passage den Messias-König erkennt und ihn "Gott" nennt.
Wie Micha prophezeite wurde Jesus in Bethlehem, der Stadt Davids geboren:
Erfüllung im NT:
So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft. (Lk 2:4-6)
Der Messias wird in Galiläa seinen Dienst tun
AT Prophezeihung:
Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf. Du erregst lauten Jubel und schenkst große Freude. Man freut sich in deiner Nähe, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. (Jes. 9:1-2)
Kommentar:
Jesaja prophezeite, daß ein großes Licht im "Galiläa der Völker" scheinen würde. Es ist von Bedeutung, daß Jesus in Nazareth welches in liegt Galiläa heranwuchs und den größten Teil seines öffentlichen Dienstes in dieser Region ausübte, dem Galiläa der Völker, wo Heiden sich stark mit den Juden vermischt hatten, weit weg vom Zentrum der jüdischen Religion in Jerusalem.
Erfüllung im NT:
Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazaret, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. (Mt. 4:12-16)
Der Messias wir ein Prophet wie Moses sein
AT Prophezeihung:
Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören. (Deut. 18:15)
Einen Propheten wie dich will ich ihnen mitten unter ihren Brüdern erstehen lassen. Ich will ihm meine Worte in den Mund legen und er wird ihnen alles sagen, was ich ihm auftrage. (Deut. 18:18)
Kommentar:
Im Buch Deuteronomium steht, daß Gott einen weiteren Propheten wie Moses hervorbringen wird und im Targum Jonathan steht, daß dieser neue Prophet durch den Heiligen Geist hervorgebracht wird:
Der Herr euer Gott wird durch den heiligen Geist aus eurer Mitte einen Propheten hervorbringen, der wie ich sein wird....einen Propheten werde ich unter euren Brüdern hervorbringen, durch den heiligen Geist. (Targum Jonathan) (Santala, s.58)
Der Midrash über das Buch Kohelet erwähnt einen "letzten Retter" der, wie der erste Befreier Mose, einen Esel reiten würde und seinem Volk Brot und lebendiges Wasser reichen würde:
So wie es einen ersten Erlöser gegeben hat, so wird es einen letzten geben. So wie über den ersten Erlöser gesagt wird (Ex 4:20), daß ‘er seine Frau und seine Söhne nahm und sie auf einen Esel setzte’, so wird über den letzten Erlöser gesagt, daß ‘Er bescheiden ist und auf einem Esel reitet’ (Sach. 9:9). So wie der erste Erlöser Manna besorgte (Ex 16), wie geschrieben steht, ‘Siehe, ich werde Brot vom Himmel auf Euch fallen lassen,’ so wird der letzte Erlöser, wie geschrieben steht (Ps 72:16), ‘Laß das Land voll von Getreide sein.’ So wie der erste Erlöser eine Quelle öffnete, so wird der letzte Erlöser Wasser bereitstellen, so wie geschrieben steht (Joel 3:18), ‘Eine Quelle wird aus dem Haus des Herrn fließen.’ (Midrash Qoheleth Rabbati 1)
Die Jünger Jesu erkannten in ihm den Propheten, den Moses angekündigt hatte. Auch brachte Jesus auch Brot aus dem Himmel für sein Volk und versprach, daß er für sie die "Wasserquelle die zum ewigen Leben führen würde" sein würde.
Erfüllung im NT:
Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. (Jh. 1:45)
Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.. (Jh. 5:46)
Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. (Jn 6:14)
Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.... Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. (Jh. 6:32-35)
Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. (Jh. 4:13-14)
Der Messias wird Wunder wirken
AT Prophezeihung:
Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf. In der Wüste brechen Quellen hervor und Bäche fließen in der Steppe. (Jes. 35:5-6):
Kommentar:
Ein Zeichen für das Kommen des Gottesreiches ist die Heilung der Kranken und die Befreiung des Gottesvolkes aus den Fesseln, die sie bedrücken. Die Kranken zu heilen, den Blinden das Augenlicht zu geben und das Reden der Stummen waren ein Kernpunkt des Dienstes Jesu:
Erfüllung im NT:
Damals heilte Jesus viele Menschen von ihren Krankheiten und Leiden, befreite sie von bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. (Lk 7:21)
Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet. (Mat 11:2-5)
Der Messias wird ein Hirte für das Volk Gottes sein
AT Prophezeihung:
Ich setze für sie einen einzigen Hirten ein, der sie auf die Weide führt, meinen Knecht David. Er wird sie weiden und er wird ihr Hirt sein. Ich selbst, der Herr, werde ihr Gott sein und mein Knecht David wird in ihrer Mitte der Fürst sein. Ich, der Herr, habe gesprochen. Ich schließe mit ihnen einen Friedensbund: Ich rotte die wilden Tiere im Land aus. Dann kann man in der Steppe sicher wohnen und in den Wäldern schlafen. (Hes. 34:23-25)
Mein Knecht David wird ihr König sein und sie werden alle einen einzigen Hirten haben. Sie werden nach meinen Rechtsvorschriften leben und auf meine Gesetze achten und sie erfüllen. Sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe und in dem ihre Väter gewohnt haben. Sie und ihre Kinder und Kindeskinder werden für immer darin wohnen und mein Knecht David wird für alle Zeit ihr Fürst sein. (Hes. 37:24-25)
Kommentar:
Gott versprach seinem Volk einen davidischen Hirten, der sie leiten und weiden würde. Beide RaDaQ (Rabbi David Qimhi) und Rashi sagen über Hesekiel 34 daß "mein Schäfer David" der Messias sei. RaDaQ sagt auch über die Prophetie in Hesekiel 37, daß "mein Schäfer David" sich auf den Messias-König bezieht. Er heißt David, weil er aus dem Sproß (hebr. "Samen") Davids abstammt. (cf. Santala, s.177)
Jesus, der Sohn Davids, nannte sich selbst "den guten Hirten" der gekommen ist, um seine Schafe zu sammeln und sein Leben für sie zu geben:
Erfüllung im NT:
Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.... Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. (Jh. 10:11, 14-16)
Der Messias wird ein Licht für die Heiden sein
AT Prophezeihung:
An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Zeichen für die Nationen; die Völker suchen ihn auf; sein Wohnsitz ist prächtig. (Jes. 11:10)
Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht für die Völker; damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht. (Jes. 49:6, siehe auch Jes. 42:1,6)
Kommentar:
Ein anderes Zeichen des messianischen Zeitalters ist, daß alle Völker den Gott Israels erkennen und huldigen werden. Auch wenn der Dienst Jesu ursprünglich auf die Juden gerichtet war, so hat er die Heiden , die an ihn glaubten und seine Erlösung erbaten nie weggeschickt . Am Ende seiner Zeit befahl er seinen Jüngern loszuziehen und aus allen Völkern Jünger für ihn zu machen:
Erfüllung im NT:
Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. (Mt. 15:21)
Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Mt. 28:19)
Gott hat also auch den Heiden die Umkehr zum Leben geschenkt. (Apg. 11:18)
Der Messias wird auf einem Esel in die Stadt Jerusalem hineinreiten
AT Prophezeihung:
Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. (Sach. 9:9)
Kommentar:
Der Talmud und der Midrasch bestätigen, daß der König, der auf einem Esel in Jerusalem einziehen wird der Sohn Davids und der Erlöser sein würde:
Der Sohn Davids wird in einer Generation kommen, die entweder ganz und gar gerecht, oder ganz böse sein wird...Wenn sie gerecht sind, wird er auf einer Wolke kommen, wenn nicht, wird er in Demut kommen und auf einem Esel reitend. (Sanhedrin 97b) (siehe. Santala, s.55)
So wie es einen ersten Erlöser gab, so wird es auch einen letzten geben. So wie gesagt worden ist, daß der erste Retter "seine Frau und seine Söhne nahm und sie auf einen Esel setzte" (Ex.4:20), so wird vom letzten Erlöser gesagt, "er ist demütig und reitet auf einem Esel." (Sach.9:9). (Midrash Qoheleth Rabbati 1) (siehe Santala, s.59)
Tatsächlich ritt Jesus auf einem Esel in die Stadt Jerusalem hinein, als ein Zeichen der Demut und der Unterwerfung, aber auch als Zeichen seiner messianischen Königswürde:
Erfüllung im NT:
und sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir! Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt: Der Herr braucht sie. (Mt. 21:2-3)
Der Messias wird der verworfene Eckstein sein
AT Prophezeihung:
Darum - so spricht Gott, der Herr: Seht her, ich lege einen Grundstein in Zion, einen harten und kostbaren Eckstein, ein Fundament, das sicher und fest ist: Wer glaubt, der braucht nicht zu fliehen. (Jes. 28:16)
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden. Das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder. (Ps. 118:22-23)
Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. (Jes. 53:3)
Kommentar:
Jesaja und der Psalmist sprechen von einem Eckstein, der verworfen wurde. Rashi, der Jesaja 28:16 und Micha 5:2 kommentiert, bestätigt, daß der verworfene Eckstein von Psalm 118 der Messias ist der ursprünglich verworfen wurde, obwohl er der Eckstein der Erlösung ist.
Siehe, ich habe ein Fundament gelegt...und so muß es interpretiert werden: Siehe, Ich bin er, der schon [einen Stein in Zion] gelegt hat, eine Verlautbarung ist vor mir verkündet worden, und ich habe einen Messias-König aufgerichtet, der in Zion wie ein אֶבֶן בּוֹחֵן, einen Stein der Festung, ein Ausdruck der Festung und Stärke sein wird. (Rashi über Isa 28:16)
Und aus Dir, Bethlehem Ephratah... aus dir wird für mich der Messias erscheinen, der Sohn Davids, und so sagt die Schrift (Ps. 118:22): Der Stein den die Bauleute verwarfen ist zum Eckstein geworden. (Rashi über Micha 5:2)
Jesus, der Messias, Erlöser und Eckstein Israels wurde von seinem eigenen Volk verworfen:
Erfüllung im NT:
Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. (Lk 9:22, Mt 21:42-43)
Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist.... Denn es heißt in der Schrift: Seht her, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen Eckstein, den ich in Ehren halte; wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde. Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden,zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt. (1 Ptr. 2:4-8)
Der Messias wird für 30 Silberstücke verkauft
AT Prophezeihung:
Ich sagte zu ihnen: Wenn es euch recht scheint, so bringt mir meinen Lohn; wenn nicht, so lasst es! Doch sie wogen mir meinen Lohn ab, dreißig Silberstücke. Da sagte der Herr zu mir: Wirf ihn dem Schmelzer hin! Hoch ist der Preis, den ich ihnen wert bin. Und ich nahm die dreißig Silberstücke und warf sie im Haus des Herrn dem Schmelzer hin. (Sach. 11:12-13)
Kommentar:
Der Preis, den man für Jesus Verrat zahlte war derselbe Preis wie der Preis eines Sklaven, 30 Silberstücke (siehe Ex. 21:32) - derselbe Betrag der nach Sacharia auf das Töpferfeld gebracht wurde.
Erfüllung im NT:
Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke.Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern. (Mt. 26:14-16)
Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohenpriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück...Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich. Die Hohenpriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker. So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke - das ist der Preis, den er den Israeliten wert war. (Mat 27:3-9)
Der Messias wird von seinen Freunden verraten werden
AT Prophezeihung:
Verderben hat sich über ihn ergossen; wer einmal daliegt, steht nicht mehr auf. (Ps. 41:9)
Kommentar:
Der Psalm beschreibt den armen, gerechten Mann, der ungerechter Weise von viel Übel bedrückt wird und von seinen engsten Freunden verraten wird. Dasselbe geschah mit Jesus, der von seinem Jünger Judas verraten wurde:
Erfüllung im NT:
Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest. Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn. (Mt 26:48-49)
Der Messias wir schwach und demütig sein
AT Prophezeihung:
Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Straße erschallen. Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht. (Jes. 42:2-3)
Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf. (Jes. 53:7)
Kommentar:
Damals wie auch heute erwartete das Volk Israel einen triumphierenden Messias, der sie durch eigene Körperkraft von ihren Feinden befreien würde. Jesaja jedoch kündigte einen schwachen, demütigen Messias an der schweigen würde, auch wenn er zu unrechtmäßigem Leiden gezwungen und "wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt" wurde. Genauso hat auch Jesus auf die ungerechten Anklagen und das Todesurteil reagiert:
Erfüllung im NT:
Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen? Jesus aber schwieg. (Mt. 26:62-63)
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. (Lk. 23:34)
Der Messias wird geschlagen und bespuckt werden
AT Prophezeihung:
Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. (Jes. 50:6)
Kommentar:
Die Juden haben in dem leidenden Gottesknecht oft Israel gesehen. Jedoch hat der Knecht die Züge und Eigensschaften einer Einzelperson die gefoltert und gedemütigt wird, so wie Jesus es wurde.
Erfüllung im NT:
Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn. (Mt 26:67)
Der Messias wird durchbohrt werden
AT Prophezeihung:
Sie durchbohren mir Hände und Füße. (Ps 22:17)
Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen. Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. (Sach. 12:10)
Kommentar:
Psalm 22 beschreibt nach dem jüdische Kommentator M. D. Cassuto, "einen Mann der an Körper und Seele gefoltert wurde," und der von Gott und allen Menschen verlassen wurde. Auf hebräisch steht hier "wie ein Löwe (כארי, ka'ari) meine Hände und meine Füße" - was nicht sehr viel Sinn macht und was möglicher Weise eine Verdrehung der alternativen Leseweise "sie durchbohrten (כארו, ka'aru) meine Hände und meine Füße." Die Plausibilität der zweiten Version wird dadurch gestärkt, daß in der Septuaginta (die jüdische Übersetzung der Bibel ins griechische aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.) steht "sie durchbohrten." Dies zeigt, daß die übliche Übersetzung, die in der christlichen Bibel zu finden ist: "sie durchbohrten mir Hände und Füße keine christliche Manipulation des Texts ist sondern von einer jüdischen Übersetzung abgeleitet wurde, und den ürsprünglichen Text vielleicht authentischer wiedergibt als "wie ein Löwe." Es wird angenommen, daß man beim Kopieren den letzten Buchstaben, das Vav (כארו, ka'aru), verkürzte, so daß es zu einem Iota (כארי, ka'ari) wurde.
Sacharja 12:10 ("Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben.") bezieht sich nach dem Talmud auf den "Messias, den Sohn Josephs":
Erfüllung im NT:
Als Jesus gekreuzigt wurde, wurden seine Hände und Füße mit Nägeln durchbohrt. Direkt nachdem er gestorben war, durchbohrte ein römischer Soldat seine Seite mit einem Speer:
Sie kamen zur Schädelhöhe; dort kreuzigten sie ihn. (Lk 23:33)
... einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus. (Jh. 19:34)
Die Menschen werfen das Los um sein Gewand
AT Prophezeihung:
Sie verteilen unter sich meine Kleider und werfen das Los um mein Gewand. (Ps. 22:19)
Kommentar:
Das Werfen des Loses um die Kleider des gepeinten Mannes aus Psalm 22 beschreibt genau wie die römischen Soldaten das Los-Werfen um die Gewänder Jesu bei seiner Kreuzigung geworfen haben.:
Erfüllung im NT:
Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. (Mt. 27:35)
Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus. (Jh. 19:23-24)
Dem Messias wird Essig und Galle zu Trinken gereicht
AT Prophezeihung:
.Die Schande bricht mir das Herz, ganz krank bin ich vor Schmach; umsonst habe ich auf Mitleid gewartet, auf einen Tröster, doch ich habe keinen gefunden. Sie gaben mir Gift zu essen, für den Durst reichten sie mir Essig. (Ps 69:21f.)
Kommentar:
Psalm 69 beschreibt die ungerechte Bedrängnis des Gerechten der "ohne Grund gehaßt wird" (v.4) und Galle zu Essen und Essig zu trinken bekam, so wie Jesus am Kreuz.
Erfüllung im NT:
Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht trinken.
(Mt 27:34)
Der Messias wird um unserer Sünden willen geopfert werden
AT Prophezeihung:
Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr lud auf ihn die Schuld von uns allen. Er wurde misshandelt und niedergedrückt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf angesichts seiner Scherer, so tat auch er seinen Mund nicht auf. Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Verbrechen seines Volkes zu Tode getroffen. (Jes. 53:4-8)
Kommentar:
Juden sehen in dem leidenden Gottesknecht aus Jesaja 53 gewöhnlich das Volk Israel, die für die anderen Nationen leiden müssen um für ihre Sünden zu sühnen. Dies ist promblematisch, da ein Sühneopfer perfekt und ohne Makel sein muss, was weit von dem Bild Israels entfernt ist, welches derselbe Prophet Jesaja macht, wo er Israel beizeiten wegen seiner Sünde streng anklagt (vgl. Jes. 1) Einige jüdische Quellen jedoch verbinden die Figur des Leidenden mit dem Messias.
Der Targum übersetzt Jesaja 52:13: Siehe, mein Diener der Messias wird gedeihen.
Rashi, Radaq, Ibn Ezra, und der Talmud (Sukka 52b) sagen, dies bezieht sich auf den Messias, den Sohn Josefs.
Der Midrash Tanhuma sagt: "dies ist der König, der Messias, der hervorkommen wird und hoch erhoben wird, höher als Abraham, größer als Mose, über den verehrenden Engeln."
Midrash Ruth, behandelt das Buch Ruth 2:14, und das "messianische Mahl": "Die fünfte Interpretation von [Ruth 2:14] macht einen Bezug zum Messias. Komm her, nähere dich dem königlichen Gemach. Und iß von dem Brot bezieht sich auf das Brot des Königstums, und tauche dein Brotstück in den Essig bezieht sich auf sein Leiden, so wie gesagt wurde, denn er wurde verwunded wegen unserer Überschreitungen. (Jes. 53:5). (Ruth Rabbah 5:6)
Rabbi Elia de Vidas schreibt: “So litt der Messias wegen unserer Sünden, und er wurde verwundet; wer nicht möchte, daß der Messias wegen unserer Vergehen verwundet wird kann wählen selbst zu leiden und seine eigenen Sünden zu tragen." (siehe. Santala, s.202)
Auch der Talmud verbindet den leidenden Gottesknecht mit dem Messias: "Was ist der Name des Messias? ... die Rabbiner sagten: sein Name ist "der Lehrer der Aussätzigen", so wie geschrieben steht: aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir hielten ihn für einen Aussätzigen, von Gott geschlagen, von ihm gebeugt (Jes. 53:4). (Sanhedrin 98b)
Besonders beindrucksvoll ist dieses Gebet aus dem Mahzor Rabbah, daß am Yom Kippur gebetet wird, dem großen Versöhnungstag:
Dann, vor der Schöpfung hat er den Tempel und den Messias schon bereitgestellt...der Messias, unsere Gerechtigkeit, hat sich von uns abgewandt, und kann keinen finden, der uns rechtfertigen kann. Das Joch aus unseren Sünden und unseren Vergehen ist uns eine Last; und er wurde wegen unserer Vergehen verletzt, er trug auf seinen Schultern unsere Gleichgültigkeit; es gibt keine Vergebung für unsere Sünden; Durch seine Wunden werden wir geheilt; es ist Zeit für immer eine neue Schöpfung zu schaffen...Er ist unser Gott, unser Vater, unser König, er ist unser Erlöser und er wird uns ein zweites Mal befreien und erlösen und uns seine Barmherzigkeit ein zweites Mal hören lassen.... (Mahzor Rabbah für den Großen Tag der Versöhnung) (Santala, s.207)
Das Neue Testament deutet Jesaja 53 als beziehe es sich auf Jesus, das Paschalamm, daß für die Sünden der Welt geopfert wird:
Erfüllung im NT:
Nun war da ein Äthiopier.... Er saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja: "Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf. In der Erniedrigung wurde seine Verurteilung aufgehoben. Seine Nachkommen, wer kann sie zählen? Denn sein Leben wurde von der Erde fortgenommen." Der Kämmerer wandte sich an Philippus und sagte: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet das? Von sich selbst oder von einem anderen? Da begann Philippus zu reden und ausgehend von diesem Schriftwort verkündete er ihm das Evangelium von Jesus. (Apg. 8:27-35)
... denn als unser Paschalamm ist Christus geopfert worden. (1 Kor. 5:7)
Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen. (Hebr. 9:26)
Nicht einer seiner Knochen wird zerschlagen
AT Prophezeihung:
In einem Haus muss man es essen. ... Und ihr sollt keinen Knochen des Paschalammes zerbrechen. (Ex 12:46)
Der Gerechte muss viel leiden, doch allem wird der Herr ihn entreißen. Er behütet all seine Glieder, nicht eines von ihnen wird zerbrochen. (Ps. 34:20f.)
Kommentar:
Das Verbot dem Paschalamm die Knochen zu brechen, welches in den Psalmen wieder aufgenommen wird, wurde erfüllt, als die Römer Jesu am Kreuz die Knochen nicht zerschlugen.
Erfüllung im NT:
Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht. (Jh. 19:33)
Der Messias wird von den Toten auferstehen
AT Prophezeihung:
Denn du gibst mich nicht der Unterwelt preis; du lässt deinen Frommen das Grab nicht schauen. (Ps. 16:10)
Kommentar:
Die alte Hoffnung in die Auferstehung von den Toten, die David im Psalm 16 ausdrückt, blieb in Davids eigenem Leben noch unerfüllt, wie es der Apostel Petrus den am Schavuottag in Jerusalem versammelten Juden erklärte (Apg. 2). Die Auferstehung Christi jedoch, erfüllt diese Hoffnung und das Versprechen eines entgültigen Sieges gegen den Tod.
Erfüllung im NT:
Der Engel aber sagte zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten.
Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. (Mt 28:5-6)
Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm den Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gibt ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaut die Verwesung nicht. Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. (Apg. 2:29-32)
Der Messias wird in den Himmel auffahren
AT Prophezeihung:
Du zogst hinauf zur Höhe, führtest Gefangene mit; du nahmst Gaben entgegen von den Menschen. Auch Empörer müssen wohnen bei Gott, dem Herrn. (Ps. 68:18)
Kommentar:
Der Psalm deutet an, daß Gott in den Himmel aufsteigen wird, nachdem er von seinem Ruhehort heruntergekommen ist um die Gefangenen freizusetzen damit sie mit ihm sein können. Jesus erreichte dies in seiner Himmelfahrt, und er bereitet im Reich seines Vaters einen Raum für seine Nachfolger.
Erfüllung im NT:
...hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. (Jh. 14:2-3)
Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken. (Apg. 1:9)
Der Messias wird zur Rechten Gottes sitzen
AT Prophezeihung:
So spricht der Herr zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde als Schemel unter die Füße. (Ps 110:1)
Kommentar:
Wer sind die beiden Herrn die in diesem Psalm vorkommen? Der Midrash zu diesem Psalm erklärt, daß dies ein Dialog zwischen GOTT und dem Messias ist:
Setze Dich zu meiner Rechten, – sagt er zu dem Messias, und sein Trohn wird vorbereitet in Gnade und er wird darauf sitzen. (Midrash zu den Psalmen) (vgl. Santala, s.124)
Jesus behauptete, daß er derjenige war, der zur Rechten Gottes sitzen würde:
Erfüllung im NT:
Jesus antwortete:... Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen. (Mt. 26:64)
Der Messias wird ein Priester nach der Ordnung des Melkisedeks sein
AT Prophezeihung:
Der Herr hat geschworen und nie wird's ihn reuen: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks. (Ps. 110:4)
Kommentar:
Psalm 110 redet von einem mysteriösen Priester "nach der Ordnung Melchisedeks." Im Neuen Testament, steht im Hebräerbrief, wie das aaronitische Priestertum zeitlich begrenzt und unwirksam, durch einen neuen und größeren Priester "der gekommen ist, nicht aufgrund des Gesetzes eines fleischernen Gebots, sondern aufgrund der Kraft des ewigen Lebens" ersetzt wird (Hebr. 7:16). Jesus ist der ewige Hohe Priester nach der Ordnung des Melchisedek.
Erfüllung im NT:
So hat auch Christus sich nicht selbst die Würde eines Hohenpriesters verliehen, sondern der, der zu ihm gesprochen hat: Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt, wie er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks. (Hebr. 5:5-6)
Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat, als Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes, das der Herr selbst aufgeschlagen hat, nicht etwa ein Mensch. (Hebr. 8:1-2)
Die Ankunft des Messias wurde vorhergesagt
AT Prophezeihung:
Das Bildnis im Traum Nebuchadnezzars (Dan. 2) und die vier Biester in Daniels Traum (Dan. 7) repräsentieren vier Königreiche: Babylon, Medeopersien, Griechenland und Rom. Zur Zeit des vierten Königreiches (Rom) wird aber der Gott des Himmels ein Reich errichten, das in Ewigkeit nicht untergeht; dieses Reich wird er keinem anderen Volk überlassen. Es wird alle jene Reiche zermalmen und endgültig vernichten; es selbst aber wird in alle Ewigkeit bestehen. (Dan 2:44)
Kommentar:
Der Talmud berichtet wie nach 2000 Jahren der Thora die Zeit des Messias für 2000 Jahre gekommen sein müßte, doch irgendwie sei etwas falsch gelaufen.
die Tradition des Elija lehrt, daß die Welt sechstausend Jahre lang existieren wird; in den ersten zweitausend (herrscht) Trostlosigkeit, in den nächsten zweitausend wird die Thora blühen und die zweitausend danach sind die Tage des Messias; aber wegen unserer Sünden, die groß waren, sind die Dinge so gelaufen wie sie jetzt sind. (Sanhedrin 97a)
Nach der jüdischen Tradition wurde die Welt im Jahr 3761 vor Christus geschaffen. Die 2000 Jahre der Trostlosigkeit hätten ungefähr bist 1761 vor Chr. dauern sollen, und von dann an hätte das Zeitalter der Thora beginnen sollen (nach konservativer Bibelchronologie, war der Exodus und die Thoragebung um 1445 v. Chr. was relativ nah dran ist). Dann, nach 2000 Jahren Thora, hätte das Zeitalter des Messias um 239 vor Chr. beginnen und bis 2239 nach Chr. dauern sollen. Nach dem Talmud hätte der Messias schon längst dasein sollen; in der Tat, gelangen wir in Richtung des Endes der messianischen Zeit nach den Berechnungen des Talmuds!
Erfüllung im NT:
Jesus kam und verkündete das Reich Gottes zur Zeit der römischen Besatzung Judäas, innerhalb des Zeitrahmens der Prophetie Daniels.
Vor der Zerstörung des Tempels wird der Messias umgebracht werden
AT Prophezeihung:
...Von der Verkündigung des Wortes über die Rückführung des Volkes und den Wiederaufbau Jerusalems bis zur Ankunft eines Gesalbten, eines Fürsten, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen... Nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter umgebracht, aber ohne (Richterspruch). Das Volk eines Fürsten, der kommen wird, bringt Verderben über die Stadt und das Heiligtum. (Dan. 9:25-26)
Kommentar:
- Die Prophezeihung: 69 "Wochen" (x 7 Jahre) nach dem Befehl, Jerusalem wieder aufzubauen, wird der Messias umgebracht, und dannach wird die Stadt und das Heiligtum zerstört.
- Der Befehl Jerusalem wieder aufzubauen wird in Daniel 9:25 erwähnt. Der Befehl kam von König Artarxerxes von Persien am 1. Tag des Monats Nissan (nach dem jüd. Kalender) im 20. Jahr seiner Herrschaft. (Neh. 2:1-8)
- Artarxerxes begann seine Herrschaft im Jahr 465 v. Chr. Das 20. Jahr seiner Herrschaft war 445 v. Chr. Der 1. Nissan 445 v. Chr.=14. März 445 vor Chr.
- Daniels Prophetie sagt voraus, daß es 7+62=69 Wochen zwischen dem Befehl der Wiedererichtung Jerusalems und dem Kommen des Messias liegen. (1 "Woche" = 7 Jahre).
- 69 “Woche” x 7 Jahre = 483 babylonian Jahre (ein babylonisches Jahr = 360 Tage)
- 483 babylonische Jahre = 476 julianische Jahre + 21 Tage (1 julianisches Jahr = 365.25 Tage)
- 445 vor Chr. + 476 Jahre = 32 AD.
- 14. März 32 nach Ch. + 21 Tage = 4. April , 32 nach Chr. Dies ist der Tag, an dem der Messias getötet werden sollte, nach der Prophetie Daniels.
- Im Jahr 32 nach Chr. fiel das Pascha Fest auf den 10. April. Wenn Jesus zum Peschafest dieses Jahres gekreuzigt wrude, ist dies sehr nah an dem von Daniel vorhergesagten Zeitpunkt.
Selbst der Talmud spricht davon, wie die Opfer der Versöhnung vierzig Jahre vor der Zerstörung des Tempels (d.h. 30 nach Chr., um die Zeit der Kreuzigung) ihre Kraft verloren und sich die Tore des Allerheiligsten sich von sich aus geöffnet hatten. Der Yoma Traktat beschreibt wie der vorher gefärbte Strick, deram Yom Kippur zwischen die Hörner des Bullock gebunden wurde weiß wurde, was bedeutete, daß Gott Israel seine Sünden vergeben hatte. Zur selben Zeit erlosch auch das westlichste Licht des Kerzenhalters im Tempel, welches zuvor als Zeichen dafür, daß die Schechina (Gegenwart Gottes) über Israel lag brannte.
Während der letzten vierzig Jahre vor der Zerstörung des Tempel kam das Los nicht in der rechten Hand hervor, noch wurde das crimson-gefärbte Strick weiss, noch brannte das westlichste Licht; und die Tore des Heiligtums öffneten sich von selbst. Da ermahnte sie Rabbi Johanan Ben Zakkai, und sagte: "Tempel, warum bist Du so traurig? Ich weiss über dich, daß du zerstört werden wirst." (Yoma 39b) (vgl. Santala, s.105)
Es ist bemerkenswert, daß solche dramatischen Veränderungen im Tempeldienst genau um die Zeit der Kreuzigung Jesu bemerkt wurden.
Erfüllung im NT:
Der Befehl Jerusalem wiederaufzubauen wurde im Jahr 445 vor Chr. von König Artaxerxes verkündet. (Neh. 2:1-8). 69 "Wochen" von 7 Jahre später bringt uns ins Jahr 32 nach Chr. In diesem Jahr wurde Jesus, der Messias gekreuzigt Zur gleichen Zeit als das Versöhnungsopfer seine Kraft verlor und kurz darauf (70 nach Chr.) zerstörten die Römer den Tempel.
Der Messias muß zwei Missionen ausführen
AT Prophezeihung:
Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste.(Jes. 61:1-2)
Kommentar:
Jesaja bezieht sich hier auf die zwei Missionen des Messias: Die erste besteht im Predigen, Heilen und Befreien aus den Fesseln und darin, seine zweite Mission zu verkünden: den Tag des Gerichts, den "Tag der Rache Gottes". Jesus hat seine erste Mission in seinem eigenen Leben zuende gebracht und jetzt führt er sie durch die Kirche weiter fort, die den Tag und die Stunde seiner Wiederkunft zum Weltgericht erwartet.
Erfüllung im NT:
Blinde sehen wieder und Lahme gehen; Aussätzige werden rein und Taube hören; Tote stehen auf und den Armen wird das Evangelium verkündet. (Mt 11:5)
Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen. (Mt 16:27)
Alle Völker werden dem Menschensohn huldigen
AT Prophezeihung:
Immer noch hatte ich die nächtlichen Visionen: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn. Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt. Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen müssen ihm dienen. Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. (Dan 7:13-14)
Kommentar:
Daniels Menschensohn scheint mehr als nur ein Mensch zu sein, denn er erhält eine immerwährende Authorität über die ganze Welt und alle Völker der Erde werden in verherrlichen.
Rashi schreibt, daß dieser Menschensohn der Messias-König ist. (Rashi über Dan. 7:13).
Rabbi Saadia Gaon erklärt:
Er ist der Messias, unsere Gerechtigkeit; und steht nicht über den Messias geschrieben, "er ist demütig und reiet auf einem Esel"? Er wird in Demut kommen, nicht stolz auf dem Rücken eines Pferdes. In Bezug auf das "Kommen auf der Wolke" bezieht sich dies auf die Heerschaaren der himmlischen Engel; und hier liegt die Größe die der Schöpfer dem Messias gewähren wird." He is the Messiah Our Righteousness; and is it not of the Messiah that it is written, 'he is humble and rides on a donkey'? He will come humbly, not proudly on horseback. Regarding the 'coming with the clouds,' this concerns the host of the heavenly angels; and here is the greatness which the Creator will grant the Messiah." (Rabbi Saadia Gaon über Dan. 7)
In einer Vision ähnlich der des Daniel finden wir im Buch der Offenbahrung Jesus, der über die ganze Schöpfung herrscht und von allen Kreaturen verherrlicht wird:
Erfüllung im NT:
Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an. (Ofb. 5:12-14)
Der Messias wird der "Sohn Gottes" genannt werden
AT Prophezeihung:
Warum toben die Völker, warum machen die Nationen vergebliche Pläne? Die Könige der Erde stehen auf, die Großen haben sich verbündet gegen den Herrn und seinen Gesalbten... «Ich selber habe meinen König eingesetzt auf Zion, meinem heiligen Berg.» Den Beschluss des Herrn will ich kundtun. Er sprach zu mir: «Mein Sohn bist du. Heute habe ich dich gezeugt. Fordre von mir und ich gebe dir die Völker zum Erbe, die Enden der Erde zum Eigentum. Du wirst sie zerschlagen mit eiserner Keule, wie Krüge aus Ton wirst du sie zertrümmern.» Nun denn, ihr Könige, kommt zur Einsicht, lasst euch warnen, ihr Gebieter der Erde! Dient dem Herrn in Furcht und küsst ihm mit Beben die Füße, damit er nicht zürnt und euer Weg nicht in den Abgrund führt. (Ps 2)
Wer stieg zum Himmel hinauf und kam wieder herab? Wer sammelte den Wind in seine Fäuste? Wer band das Wasser in ein Gewand? Wer setzte fest alle Enden der Erde? Wie ist sein Name und wie der Name seines Sohnes, wenn du es weißt? (Spr. 30:4)
Kommentar:
Oft wird auf dogmatische Weise behauptet, daß Gott im Judentum keinen Sohn hat. Aber dies ist nicht wahr. Psalm 2 bezieht sich auf den "Gesalbten" (den Messias), der zweimal Sohn genannt wird, der die Völker zu seinem Erbe erhalten wird. Die Midraschim über den Psalm sehen in diese Figur den "der kommen wird", den " Messias König" vor dem alle sich niderbeugen werden, und auch den "Menschensohn der auf der Wolke kommt" aus dem Buch Daniel. (7:13).
Auch Rashi bringt den "Sohn" mit dem Messias in Bezug: "Unsere Rabbiner haben gelehrt, daß dies den Messias-König betrifft, und in Einklang mit dieser Interpretation kann es auch auf David selbst angewandt werden." So macht es auch Ibn Ezra, der glaubt, der Psalm bezieht sich auf das "Salben Davids zum König....oder ansonsten bezieht es sich auf den Messias." (vgl. Santala, s.119). Der Talmud stimmt darin überein und bringt diesen Psalm sogar mit den zwei messianischen Traditionen des tiumphierenden Messias, dem Sohn Davids und dem leidenden Messias dem Sohn Josephs in Verbindung:
Die Rabbis haben gesagt, daß dies den Messias meint, den Sohn Davids, der in unserer Zeit schnell kommen soll. Der Heilige wird zu ihm sagen: 'Bitte mich, und ich werde es dir geben.' so wie gesagt wird...'an diesem Tag habe ich dich gezeugt, bitte mich, und ich werde dir die Nationen zum Erbe geben.' Und weil er den Messias, den Sohn Josephs sah, der getötet wurde....Ich werde dich um Nichts mehr bitten als um das Leben. (Sukka 52a) (vgl. Santala, s.120)
Die Zohar hängt eine Beschreibung des Sohnes "bar" an, eine quasi- trinitarische Darstellung die den Heiligen, seinen Sohn und seinen Geist erwähnt:
Du bist der gute Hirte; über dich wird gesagt, ‘Küss den Sohn.’Du bist groß hier unten, ein Lehrer Israels, der Herr der dienenden Engel, der Sohn des Höchsten, möge sein Name gepriesen sein und sein Heiliger Geist. (Zohar, Teil III, s.307, Amsterdam edition) (vg. Santala, s.121)
Erfüllung im NT:
Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. (Mt 3:16-17)
Der Messias existierte vor der Erschaffung der Welt
AT Prophezeihung:
Aber Du, Bethlehem Ephrathah, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen. (Mich. 5:2)
Kommentar:
Diesen Vers Michas haben wir schon behandelt und gesehen, wie die Rabbiner ihn auf die Person des Messias bezogen. Aber ist der Messias bloß ein Mensch? Micha sagt, daß sein Ursprung in der Ewigkeit liegt. Rabbi David Qimhi kommentiert Micha 5:2 folgendermaßen:
Im messianischen Zeitalter wird gesagt werden, daß sein 'Ursprung von Urzeit her ist, aus vergangener Zeit', 'aus Bethlehem' bedeutet, daß er aus dem Hause Davids sein wird, denn es wird einen langen Zeitraum zwischen David und dem Messias-König geben, er ist El (Gott), dies ist wie er 'von alter Zeit her ist, von Vorzeiten.' (Qimhi Mic 5:2)
In Genesis 1:2 lesen wir: "Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser." Midrash Rabbah sagt in diesem Zusammenhang: "dies war der Geist des Messias" der schon bei der Schöpfung zugegen war. (Bereshith Rabbah 1:2, Santala, s.35)
Nach dem Talmud war der Name des Messias einer der sieben Dinge die ihm vor der Erschaffung der Welt gegeben wurden. (Pesahim 54a, Nedarim 39b) (siehe Santala, s.52)
Das Buch Henoch aus den Apokryphen sagt, daß der Messias vor der Erschaffung der Welt schon existierte:
In dieser Stunde wurde dieser Menschensohn angerufen bei dem Herrn der Geister und sein Name in Gegenwart des Hauptes der Tage. Bevor die Sonne und die Zeichen geschaffen waren, bevor die Sterne des Himmels gebildet waren, wurde sein Name angerufen in der Gegenwart des Herrn der Geister. Eine Stütze wird er sein den Gerechten und den Heiligen, auf welche sie sich lehnen, ohne zuו fallen, und er wird sein das Licht der Völker. Er wird sein die Hoffnung derer, deren Herzen in Unruhe sind. Alle, welche wohnen auf Erden, werden niederfallen und anbeten vor ihm; werden rühmen und verherrlichen ihn, und Loblieder singen dem Namen des Herrn der Geister. Deshalb war der Auserwählte und der Verborgene in seiner Gegenwart, ehe die Welt geschaffen wurde und immerdar in seiner Gegenwart und hat enthüllt den Heiligen und den Gerechten die Weisheit des Herrn der Geister. (1 Henoch 48:2-6)
So sehen wir, daß die ewige Sohnschaft Jesu keine Erfindung des Neuen Testaments ist sondern seine Quellen in der Hebräischen Schrift hat, in den Apokryphen und der Rabbinischen Literatur.
Erfüllung im NT:
Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. Er ist vor aller Schöpfung,/ in ihm hat alles Bestand. (Kol. 1:15-17)
Der Messias heißt "Gott"
AT Prophezeihung:
Seht, es kommen Tage - Spruch des Herrn -, da werde ich für David einen gerechten Spross erwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln, für Recht und Gerechtigkeit wird er sorgen im Land. In seinen Tagen wird Juda gerettet werden, Israel kann in Sicherheit wohnen. Man wird ihm den Namen geben: DER HERR (JHWE) IST UNSERE GERECHTIGKEIT. (Jer 23:5-6)
Seine Herrschaft ist groß und der Friede hat kein Ende. Auf dem Thron Davids herrscht er über sein Reich; er festigt und stützt es durch Recht und Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten. Der leidenschaftliche Eifer des Herrn der Heere wird das vollbringen. (Jes. 9:6)
Kommentar:
Was ist der Name des Messias-König? R. Abba b. Kahana sagte: Sein Name ist 'der Herr', so wie berichtet wird, und dies ist der Name, den er genannt werden wird, der Herr ist unsere Gerechtigkeit. (Klagelieder Rabbah, I. 16. 51)
Erfüllung im NT:
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Jh. 1:1)
Jesus sagte ihnen: Amen, amen, ich sage euch, bevor Abraham war, war ich. (Jh. 8:58)
Und Thomas antwortete und sagte zu [Jesus], Mein Herr und mein Gott! (Jh. 20:28)
...an alle die durch die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus den gleichen kostbaren Glauben erlangt haben wie wir. (2 Petr. 1:1)
Die Hauptquelle für diesen Artikel ist::
Risto Santala, The Messiah in the Old Testament in the Light of Rabbinical Writings, Jerusalem: Keren Ahvah Meshihit, 1992.
Vom selben Autor können Sie auf Englisch folgenden online-Artikel lesen: Wie können wir sicher sein, daß Jesus der Messias ist?
Siehe auch: Messianische Prophezeihungen* (PowerPoint)