Das Kommen des verherrlichten Messias hängt zu jedem Zeitpunkt der Geschichte davon ab, daß er von „ganz Israel“ anerkannt wird, über dem zum Teil „Verstockung liegt“, so daß sie Jesus „nicht glaubten.“ Petrus sagt es nach Pfingsten zu den Juden von Jerusalem: „Also kehrt um, und tut Buße, damit eure Sünden getilgt werden und der Herr Zeiten des Aufatmens kommen läßt und Jesus sendet als den für euch bestimmten Messias. Ihn muß freilich der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung von allem, die Gott von jeher durch den Mund seiner heiligen Propheten verkündet hat.“ Und Paulus sagt gleich ihm: „Wenn schon ihre Verwerfung für die Welt Versöhnung gebracht hat, dann wird ihre Annahme nichts anderes sein als Leben aus dem Tod.“ Der Eintritt der „Vollzahl“ der Juden in das messianische Reich im Anschluß an die „Vollzahl der Heiden“ wird dem Volk Gottes die Möglichkeit geben, das „Vollmaß Christi“ zu verwirklichen, in dem „Gott alles in allen“ sein wird. (KKK 674)
Einleitung
Es gibt gegenwärtig viel Gerede über den Versuch im Nahen Osten ein Friedensabkommen zu unterzeichnen. Als Gläubige sind wir natürlich dazu aufgerufen, für den Frieden im Nahen Osten und in der Welt zu beten. Die Hl. Schrift ermahnt uns: „Erbittet für Jerusalem Frieden!“ (Ps 122:6). Dennoch ist es ebenso wichtig, mit der richtigen eschatologischen Einstellung zu beten. Die richtige was? Nun, „Eschatologie“ ist die Lehre von den „letzten Dingen,“ oder die letzten Ereignisse der Weltgeschichte. Eine richtige eschatologische Vorstellung zu haben bedeutet, den Leitplan zu verstehen, den Gott uns durch seine göttliche Offenbarung in der Heiligen Schrift und Heiligen Traditionen gegeben hat. Dann erst können wir eine Vorstellung davon haben, was zu erwarten ist, wenn wir dem Höhepunktes und dem Ende der Menschheitsgeschichte entgegenschreiten.
Dem Ende der Menschheitsgeschichte? Bedeutet das, daß es jetzt mit einer apokalyptischen „das Ende ist nahe“- Rede weitergeht? Nicht notwendiger Weise. Aber ich bin der Überzeugung, daß die Eschatologie unter Katholiken oft zu kurz kommt. Während einige Evangelikale und Fundamentalisten die Spekulation über die möglichen Szenarien und den Zeitpunkt der Endzeit übertreiben, neigen viele Katholiken zur der entgegengerichteten, extremen Haltung, nämlich das Thema einfach ganz zu übergehen. Wann haben Sie das letzte Mal eine gute Diskussion über die letzte Schlacht zwischen dem Antichrist und der Kirche geführt? Als Sie das letzte Mal nach der Sonntagsmesse einen Kaffee getrunken haben?
Die Liturgie, die heilige Schrift und eschatologische Blindheit
Diese katholische Befremdlichkeit im Umgang mit der Endzeit ist etwas merkwürdig, denn tatsächlich werden wir in jeder Hl. Messe an die erwartete Rückkehr Christis erinnert. Jedes mal wenn wir das Glaubensbekenntnis von Nicea beten, erinnern wir: „er wird wiederkommen zu richten die Lebenden und die Toten und seine Herrschaft wird kein Ende nehmen.“ Auch die Worte des Priesters nach der Wandlung haben eine starken eschatologischen Bedeutung:
„Christus ist gestorben, Christus ist auferstanden, Christus wird wiederkommen.“
„Im Tod hast du unseren Tod dahingenommen und durch deine Auferstehung gabst du uns unser Leben zurück. Herr, Komm in Herrlichkeit!“
„Wenn wir dieses Brot essen und diesen Kelch trinken verkündigen wir Deinen Tod, Jesus Christus, bis du kommst in Herrlichkeit.“
Die lebendige Sprache des Evangeliums der letzten Messfeier im liturgischen Jahr ist beachtenswert:
„Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn (all) das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“(Lukas 21:25-28)
Und nach Matthäus::
„Danach wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen; dann werden alle Völker der Erde jammern und klagen und sie werden den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Er wird seine Engel unter lautem Posaunenschall aussenden und sie werden die von ihm Auserwählten aus allen vier Windrichtungen zusammenführen, von einem Ende des Himmels bis zum andern.“ (Mt 24:30-31)
Nun, dies wird wohl eine große Show sein. Warum interessieren sich denn die Katholiken so wenig für Eschatologie, wenn doch die Liturgie und die Schrift ausdrücklich von der letzten Zeit sprechen? Ich erinnere mich vor einigen Jahren einen ansonsten hervorragenden Priester gehört zu haben der predigte, daß es wohl „noch einmal tausend Jahre dauern würde“ bist Christus wiederkommt. Obwohl das natürlich theoretisch möglich ist, gibt es dennoch einige Gründe, die dafür sprechen, daß er ganz falsch liegen könnte. Es ist sicher richtig, daß Christus uns vor der Anmaßung gewarnt hat, vorhersagen zu wollen, wann genau die Wiederkunft des Herrn zeitlich anzusetzten ist. Er sagte, „Keiner kennt den Tag noch die Stunde, nicht einmal die Engel im Himmel, sondern nur mein Vater im Himmel.“ (Mat 24:36). Aber kurz davor benutzte Jesus auch die Analogie des Feigenbaums um uns zu mahnen wachsam die Zeichen, die auf seine Wiederkunft weisen zu erkennen: “Lasst euch vom Feigenbaum eine Lehre geben: Wenn der Saft in die Zweige schießt und der Baum Blätter treibt, dann wisst ihr, dass der Sommer bald da ist. So ist es auch, wenn ihr dies alles geschehen seht: Dann wisst ihr, dass das Ende unmittelbar bevorsteht“ (Mat 24:32-33). Mit diesen Worten sagt uns Jesus ausdrücklich, daß wir das Zeitgeschehen aufmerksam vervolgen sollen. Obwohl keiner den Tag und die Stunde genau kennenn kann, sagt uns der Herr, daß wir eine klare Vorstellung von der Zeit in der wir leben haben sollen. Und wenn er sagt: „Seid also bereit, denn der Menschensohn kommt zu einer Stunden die ihr nicht erwartet,“ dann kann das bedeuten, daß er früher kommen mag, als wir es glauben.
Die gesammte Schöpfung stöhnt
Solange wir mit Gott in Frieden sind und uns in einem Zustand der Gnade befinden, sollte uns der Gedanke an die Wiederkunft des Herrn nicht beunruhigen, sondern uns mit Erwartungsfreude und Spannung füllen. Es ist wahr, daß „Christus in seiner Kirche auf der Erde wohnt,“ wie es der Kathechismus der katholischen Kirche lehrt (KKK 669). Doch wegen der menschlichen Schwäche und Sünde, können wir dieses Königreich oft nur schwer sehen. Und so, sagt der Apostel Paulus: „Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, sehnen uns auch bei uns selbst nach der Kindschaft und warten auf unsers Leibes Erlösung“ (Röm 8:23). Der Kathechismus beschreibt diesen gegenwärtigen Zustand in dem wir uns nach unserer Erlösung am Ende sehnen sehr schön.
Das Reich Christi, in der Kirche schon gegenwärtig, ist jedoch noch nicht durch die Ankunft des Königs auf Erden „mit großer Macht und Herrlichkeit“ vollendet. Es wird noch von bösen Mächten angegriffen, obwohl diese durch das Pascha Christi im Grunde schon besiegt sind. Bis ihm dann alles unterworfen sein wird, bis es „neue Himmel und eine neue Erde geben wird, in denen die Gerechtigkeit wohnt, trägt die pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen, die zu dieser Zeit gehören, die Gestalt dieser Welt, die vergeht, und weilt selbst unter den Geschöpfen, die seufzen und bis jetzt noch in Wehen liegen und die Offen. barung der Kinder Gottes erwarten“. Aus diesem Grund beten die Christen, besonders in der Eucharistiefeier um das rasche Eintreten der Wiederkunft Christi, indem sie zu ihm rufen: „Komm, Herr!“ (KKK 671).
Der Katechismus beschreibt die gegegenwärtige Zeit als “die Zeit des Geistes und des Zeugnisgebens, aber auch noch eine Zeit der „Not“ und der Prüfung durch das Böse, das selbst die Kirche nicht verschont und die Kämpfe der letzten Tage einleitet. Sie ist eine Zeit des Harrens und des Wachens“ (KKK 672).
Die Zeichen der Zeit
Welches sind also die Warnsignale, die wir erkennen sollten als Zeichen der "Geburtswehen der Erlösung" welche der Ankunft des Messias und dem jüngsten Gericht vorrausgehen werden? Laßt uns sehen, was uns die Heilige Schrift und die Kirche sagt. Es ist allerdings zu beachten, daß es hier nicht darum geht, den den genauen Ablauf der Endzeit in der richtigen Reihenfolge vorzugeben. Es geht hier eher darum, einige der Zeichen zu erklären, die geschehen könnten, wenn wir uns dem Ende der menschlichen Geschichte nähern:
(1) Es wird viele Kriege und Gerüchte von Kriegen geben und ein vermehrtes Auftreten von Naturkatastrophen:
Ihr werdet von Kriegen hören und Nachrichten über Kriege werden euch beunruhigen. Gebt Acht, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das Ende. Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Doch das alles ist erst der Anfang der Wehen. (Mt 24:6-8)
Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. 11 Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. (Lk 21:10-11)
(2) Untoleranz, Hass und Verfolgung gegen denjenigen, übriggebliebenen Christen die dem Evangelium treu bleiben, werden zunehmen:
Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen.... Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. (Lk 21:12, 16-17)
Dann wird man euch in große Not bringen und euch töten und ihr werdet von allen Völkern um meines Namens willen gehasst. (Mt 24:9)
(3) Es wird eine große Apostase und einen Abfall vom Glauben geben:
Und weil die Missachtung von Gottes Gesetz überhandnimmt, wird die Liebe bei vielen erkalten. (Mt 24:12)
Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden? (Luke 18:8)
Der Geist sagt ausdrücklich: In späteren Zeiten werden manche vom Glauben abfallen; sie werden sich betrügerischen Geistern und den Lehren von Dämonen zuwenden, getäuscht von heuchlerischen Lügnern, deren Gewissen gebrandmarkt ist. (1 Tim 4:1-2)
Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden. (2 Tim 4:3-4)
(4) Diese Apostase wird von einem großen moralischen Verfall und Dekadenz begleitet werden:
Das sollst du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. (2 Tim 3:1-5)
(5) Viele falsche Propheten und falsche Messiasse werden hervorkommen und behaupten für Gott zu reden:
Viele falsche Propheten werden auftreten und sie werden viele irreführen. (Mt 24:11)
Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht, hier ist der Messias!, oder: Da ist er!, so glaubt es nicht! Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen. Denkt daran: Ich habe es euch vorausgesagt. Wenn sie also zu euch sagen: Seht, er ist draußen in der Wüste!, so geht nicht hinaus; und wenn sie sagen: Seht, er ist im Haus!, so glaubt es nicht. Denn wie der Blitz bis zum Westen hin leuchtet, wenn er im Osten aufflammt, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. (Mt 24:23-27).
(6) Trotz all diesen Nöten wird die Botschaft des Evangeliums die Enden der Erde erreichen:
Aber dieses Evangelium vom Reich wird auf der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker es hören; dann erst kommt das Ende. (Mt 24:14)
(7) Das Volk Israel - die Juden - werden nach langem Exil unter den Nationen in das Land Israel zurückkehren:
Ich hole euch heraus aus den Völkern, ich sammle euch aus allen Ländern und bringe euch in euer Land. Ich gieße reines Wasser über euch aus, dann werdet ihr rein. Ich reinige euch von aller Unreinheit und von allen euren Götzen. Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. Dann werdet ihr in dem Land wohnen, das ich euren Vätern gab. Ihr werdet mein Volk sein und ich werde euer Gott sein. (Hes, 36:24-28, und Hes, 37)
Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. (Lk, 21:24)
(8) Der Antichrist wird sich auf der Weltbühne als (falscher) Messias oder Pseudogott darstellen und sich grausamst gegen den Judeo-christlichen Gott und seine Anhänger richten:
Brüder, wir schreiben euch über die Ankunft Jesu Christi,... Denn zuerst muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit erscheinen, der Sohn des Verderbens, der Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt....Denn die geheime Macht der Gesetzwidrigkeit ist schon am Werk; nur muss erst der beseitigt werden, der sie bis jetzt noch zurückhält. Dann wird der gesetzwidrige Mensch allen sichtbar werden. Jesus, der Herr, wird ihn durch den Hauch seines Mundes töten und durch seine Ankunft und Erscheinung vernichten. Der Gesetzwidrige aber wird, wenn er kommt, die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht auftreten und trügerische Zeichen und Wunder tun. Er wird alle, die verloren gehen, betrügen und zur Ungerechtigkeit verführen; sie gehen verloren, weil sie sich der Liebe zur Wahrheit verschlossen haben, durch die sie gerettet werden sollten. Darum lässt Gott sie der Macht des Irrtums verfallen, sodass sie der Lüge glauben; denn alle müssen gerichtet werden, die nicht der Wahrheit geglaubt, sondern die Ungerechtigkeit geliebt haben. (2 Thess 2:1-12)
Das Tier öffnete sein Maul, um Gott und seinen Namen zu lästern, seine Wohnung und alle, die im Himmel wohnen. Und es wurde ihm erlaubt, mit den Heiligen zu kämpfen und sie zu besiegen. (Off. 13:6-7)
Der Antichrist wird eine weltumfassende Regierung und eine globale Wirtschaftsordnung errichten. Er wird den Großteil der Welt durch seine attraktive, univerale Weltreligion täuschen und vorgeben, die Probleme der Welt auf Kosten des "Abfalls von der Wahrheit", lösen zu können.
Vor dem Kommen Christi muß die Kirche eine letzte Prüfung durchmachen, die den Glauben vieler erschüttern wird. Die Verfolgung, die ihre Pilgerschaft auf Erden begleitet 8, wird das „Mysterium der Bosheit" enthüllen: Ein religiöser Lügenwahn bringt den Menschen um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit eine Scheinlösung ihrer Probleme. Der schlimmste religiöse Betrug ist der des Antichrist, das heißt eines falschen Messianismus, worin der Mensch sich selbst verherrlicht, statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias. (KKK 675)
Es wurde ihm auch Macht gegeben über alle Stämme, Völker, Sprachen und Nationen. Alle Bewohner der Erde fallen nieder vor ihm: alle, deren Name nicht seit der Erschaffung der Welt eingetragen ist ins Lebensbuch des Lammes, das geschlachtet wurde. (Off. 13:7-8)
Unter der Herrschaft des Antichrist wird die Christenverfolgen ihren Höhepunkt erreichen:
Wenn ihr dann am heiligen Ort den unheilvollen Gräuel stehen seht, der durch den Propheten Daniel vorhergesagt worden ist ... Denn es wird eine so große Not kommen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben wird. Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden. (Mt 24:15-22)
(9) Nachdem Israel aus dem Exil zurückgekehrt ist, werden alle Nationen gegen es antreten und Israel wird auch große Tribulationen erleiden müssen:
Menschensohn, richte dein Gesicht auf Gog im Land Magog...Nach vielen Jahren wirst du in ein Land kommen, dessen Volk dem Schwert entronnen ist und aus vielen Völkern wieder auf den Bergen Israels zusammengeführt wurde, die lange verödet waren. Mitten aus den Völkern wurde es herausgeführt und alle leben in Sicherheit... Du ziehst gegen mein Volk Israel heran wie eine Wolke, die das ganze Land bedeckt. Am Ende der Tage wird es geschehen: Ich lasse dich gegen mein Land heranziehen; denn die Völker sollen mich erkennen, wenn ich mich vor ihren Augen an dir, Gog, als heilig erweise. So spricht Gott, der Herr: Du bist der, von dem ich in früherer Zeit durch meine Knechte gesprochen habe, durch die Propheten Israels, die in jenen Tagen und Jahren weissagten, dass ich dich gegen Israel heranziehen lasse.(Hes, 38:1-17)
Seht, ich mache Jerusalem zur Schale voll berauschendem Getränk für alle Völker ringsum [und auch für Juda wird dies gelten bei der Belagerung Jerusalems]. An jenem Tag mache ich Jerusalem für alle Völker zum Stein, den man hochstemmen will: Jeder, der ihn hebt, wird schwer zerschunden. Alle Völker der Erde werden sich gegen Jerusalem verbünden. (Zach 12:2-3)
(10) Gott wird Israel mit Hohheit befreien und die Juden werden Jesus vor seiner Wiederkunft als Messias anerkennen:
An jenem Tag beschirmt der Herr die Einwohner Jerusalems und dann wird selbst der von ihnen, der strauchelt, wie David sein und das Haus David an ihrer Spitze wie Gott, wie der Engel des Herrn. An jenem Tag werde ich danach trachten, alle Völker zu vernichten, die gegen Jerusalem anrücken. Doch über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich den Geist des Mitleids und des Gebets ausgießen. Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint. (Zach 12:8-10)
Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben; dann wird ganz Israel gerettet werden... (Röm. 11:25-26)
Das Kommen des verherrlichten Messias hängt zu jedem Zeitpunkt der Geschichte [Vgl. Röm 11,31] davon ab, daß er von „ganz Israel" anerkannt wird, über dem zum Teil „Verstockung liegt", so daß sie Jesus „nicht glaubten".... Der Eintritt der „Vollzahl" der Juden in das messianische Reich im Anschluß an die „Vollzahl der Heiden" wird dem Volk Gottes die Möglichkeit geben, das „Vollmaß Christi" zu verwirklichen, in dem „Gott alles in allen" sein wird. (KKK 674).
(11) Religiöse Apathie und Gleichgültigkeit werden weit verbreitet sein und das jüngste Gericht wird zu einem unerwarteten Moment kommen:
Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein... Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Mt 24:37-44).
(12) In einem Moment, in dem es danach aussieht als würde das Böse triumphieren und nachdem die Kirche durch großes Leid gereinigt worden ist, wird Jesus für das jüngste Gericht wiederkommen:
Die Kirche wird nur durch dieses letzte Pascha hindurch, worin sie dem Herrn in seinem Tod und seiner Auferstehung folgen wird, in die Herrlichkeit des Reiches eingehen. Das Reich wird also nicht in stetigem Fortschritt durch einen geschichtlichen Triumph der Kirche zustande kommen, sondern durch den Sieg Gottes im Endkampf mit dem Bösen. In diesem Sieg wird die Braut Christi vom Himmel herabkommen . Nach der letzten kosmischen Erschütterung dieser Welt, die vergeht , wird es in Gestalt des letzten Gerichts zum Triumph Gottes über den Aufstand des Bösen kommen. (KKK 677)
Dann wird der gesetzwidrige Mensch allen sichtbar werden. Jesus, der Herr, wird ihn durch den Hauch seines Mundes töten und durch seine Ankunft und Erscheinung vernichten. (2 Thess 2:8)
Dann sah ich das Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um mit dem Reiter und seinem Heer Krieg zu führen. Aber das Tier wurde gepackt und mit ihm der falsche Prophet; er hatte vor seinen Augen Zeichen getan und dadurch alle verführt, die das Kennzeichen des Tieres angenommen und sein Standbild angebetet hatten. Bei lebendigem Leib wurden beide in den See von brennendem Schwefel geworfen. (Off. 19:19-20).
Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; dann werden wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in die Luft entrückt, dem Herrn entgegen. Dann werden wir immer beim Herrn sein. (1 Thess 4:16-17)
Wo stehen wir Heute?
Wie passen diese Zeichen mit der Lage der Welt heute überein? Es ist interessant, daß mindestens sieben dieser zwölf Zeichen entweder teilweise oder gänzlich eingetroffen sind:
(1) Das zwanzigste Jahrhundert hat wohl die mörderischesten Kriege der Menschheitsgeschichte erlebt. Insbesondere mit dem Aufkommen des globalen jihad scheint kein Ende der Konflikte auf dem Globus heute in Sicht zu sein. In den letzten Jahrzehnten hat es auch ein abnormales Maß an Naturkatastrophen gegeben (Erdbeben, Sturmfluten, Hurrikane, Fluten).
(2) Die Christenverfolgung hat im zwanzigsten Jahrhundert verheerende Ausmaße angenommen und wächst auch im 21. Jahrhundert besonders in den islamischen Ländern weiter an.
(3) In den vergangenen zwei Jahrhunderten gab es einen großen Glaubensabfall in der vormals christlichen Welt: Viele Menschen und Völker die sich früher mal als christlich bezeichneten haben ihren früheren Glauben aufgegeben und sind größtenteil atheistisch oder agnostisch geworden. Viele Kirchen sind leer, andere die sich zwar als Christen bezeichnen haben die Grundsätze des christlichen Glaubens aufgegeben und nur eine aüßerliche, leere Form beibehalten ohne wirklichen Inhalt.
(4) In den letzten zwei Generationen haben wir einen schockierenden moralischen Verfall erlebt. Verhalten welches vorher als moralische Schande gehalten wurde werden als normal oder sogar gut hingenommen. (z.B. Promiskuität, Pornographie, Homosexualität, Abtreibung, Gewalt unter Jugendlichen)
(5) Die Welt ist zu einem "religiösen Supermarkt" geworden, gefüllt mit zahllosen, neuen religiösen Sekten, Gurus, falschen Propheten, die vorgeben, die Probleme der Menschen zu lösen; New Age Spiritualität und Relativismus sind dominierende Ideologien geworden und es gibt eine große Religionsverwirrung in der Welt.
(6) Dennoch hat das Evangelium im letzten Jahrhundert die Enden der Welt erreicht. Auch wenn noch viele Volksgruppen evangelisiert werden müssen, kann man in den meisten Ländern und auf allen Kontinenten Christen finden.
(7) In den letzten hundert Jahren ist ein großer Teil der Juden nach langem Exil wieder in das Land Israel zurückgekehrt.
Dazu kommt, daß drei der übrigen vier Zeichen entweder dabei sind einzutreten und es plausibel ist, daß sie in näherer Zukunft eintreten werden:
(8) Zum ersten mal in der Menschheitsgeschichte machen die jüngsten Fortschritte der modernen Technik im Bereich des Transports und der Kommunikation, sowie die Globalisierung der Wirtschaft und der politischen Ordnung die Einsetzung eines Weltherrschers nicht nur plausibel sondern sogar sehr gut möglich. Nach dem Glaubensabfall der ehemals christlichen Welt, ihrem moralischen Verfall und der Tatsache daß viele Politiker dem Christentum gegenüber zunehmend feindlicher gesinnt sind, ist es nicht so weit hergeholt sich vorzustellen, daß ein Weltherrscher eine globable Christenverfolgung in die Wege leitet.
(9) Anti-Semitisus und irrationale Befeindung gegen den Staat Israel nimmt nicht nur in der arabisch-moslemischen Welt sondern auch in westlichen Nationen zu. Die Existenz Israels war seit der Staatsgründung 1948 bedroht, und heute ist diese existenzielle Bedrohung größer denn je. Einige der Nachbarländer Israels werben öffentlich und ohne Scham für die Zerstörung des jüdischen Staates.
(10) Mit dem schnellen Wachsen des messianischen Judentums in den letzten dreißig Jahren erleben wir heute die ersten großen Gemeinden von Juden die an Jesus glauben. Sind sie die Erstlingsfrüchte der kommenden Erlösung Israels?
(11) Moralische und religiöse Gleichgültigkeit, Apathie und Relativisums sind weitverbreitet. Besonders der Westen wird zunehmend von einer Kultur des Materialismus, Hedonismus und Selbstverherrlichung bestimmt, der keinen Raum für Gott hat.
Der Antichrist
Punkt Nummer 8 über die geheimnisvolle Gestalt des Antichrist, ist wohl der zentralste Punkt, den man im Auge behalten sollte.Wie wir oben gesehen haben sagt der Katechismus, daß dieser Mann in einer religiöse Täuschung den Menschen scheinbare Lösungen für ihre Probleme bietet, allerdings um den Preis des Abfalls von der Wahrheit. Der Antichrist wird nicht als böse aussehender, angsteinjagender Mann mit Hörnern auftreten. Im Gegenteil, er wird eher als charismatische Persönlichkeit attraktive Lösungen für die größten Probleme welche die Menschheit bedrängen vorschlagen wie z.B. Zwietracht und Krieg, Terrorismus, Armut oder die Umweltverschmutzung. Bei all den Konflikten, Ängsten und Unruhen die sich auf der Welt verbreiten werden die Menschen so verzweifeln, daß sie sich nach einer Leitfigur sehnen, egal was für eine Leitfigur - jede Leitfigur - die den Frieden, die Ordnung und die Sicherheit wiederherrstellt. Es ist anzunehmen, daß er als Befürworter einer freien, universalistischen Religion oder Philosophie auftritt welche alle Menschen "glaubens- und dogmenübergreifend vereinigt. Dies wird die Neuerrichtung des alten Turm von Babel wo der Mensch wieder verkündet: "Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel und machen wir uns damit einen Namen" (Gen 11:4) und wo der Mensch die ursprüngliche Versuchung wieder aktualisiert: "Vom Teufel versucht, wollte er "wie Gott sein", aber ohne Gott und vor Gott und nicht Gott gemäß" (KKK 398).
Weiter beschreibt der Kathechismus den Machtanspruch des Antichristen als einen " falschen Messianismus, worin der Mensch sich selbst verherrlicht, statt Gott und seinen im Fleisch gekommenen Messias" (KKK 675). Christus selbst hat uns gewarnt: "Ich bin im Namen meines Vaters gekommen und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen" (Jn 5:43). In anderen Worten, das "Mysterium der Gleichgültigkeit" kommt zustande, wo immer der Mensch allein und voll Stolz versucht die Welt "zu reparieren" und Gott und seine Offenbarung beiseite läßt.
Dieser gegen Christus gerichtete Betrug zeichnet sich auf der Welt jedesmal ab, wenn man vorgibt, schon innerhalb der Geschichte die messianische Hoffnung zu erfüllen, die nur nachgeschichtlich durch das eschatologische Gericht zu ihrem Ziel gelangen kann. Die Kirche hat diese Verfälschung des künftigen Reiches, selbst in ihrer gemäßigten Spielart, unter dem Namen „Millenarismus" zurückgewiesen, vor allem aber die „zuinnerst verkehrte" politische Form des säkularisierten Messianismus. (KKK 676)
Auch wenn jeder Versuch die Bedingungen des Schicksaal der Menschen zu verbessern an sich gut ist, ist die Botschaft der Heiligen Schrift und die Lehre der Kirche klar: Es wird dem Menschen allein, unabhängig und ohne den Beistand Gottes, niemals gelingen, die Welt zu "reparieren". Noch wird das Reich Gottes sich "nicht in stetigem Fortschritt durch einen geschichtlichen Triumph der Kirche zustande kommen, sondern durch den Sieg Gottes im Endkampf mit dem Bösen in Gestalt des letzten Gerichts" (KKK 677). Diese Worte sollten uns anspornen demütig und wachsam zu sein, wenn wir die Mühen der Politiker im Auge haben, die versuchen Frieden in den nahen Osten zu bringen. Lassen die von ihnen vorgeschlagenen Lösungen Raum für Gott und seine Offenbarung, oder sind sie eher kosmetische, scheinbare Lösungen, "um den Preis des Abfalls vom Glauben"?
Solovievs Antichrist kommt durch einen stetigem Fortschritt durch einen geschichtlichen Triumph der Kirche zustande
In seinem Buch Jesus von Nazareth erwähnt Papst Benedikt XVI eine faszinierende Beschreibung des Antichrist von dem russischen Schriftsteller Vladimir Soloviev (1850-1900). Cardinal Giacomo Biffi, der in der Fastenzeit 2007 eine Meditation für Papst Benedikt und die Leiter der römischen Kurie hielt, sagte über den von Soloviev beschriebenen Antichrist:
Der Antichrist wird ein "überzeugter Spiritualist " sein; Soloviev sagt, ein bewundernswerter Philantropist, ein überzeugter, aktiver Pazifist, ein praktizierender Vegetarier, ein entschlossener Verteidiger von den Rechten der Tiere. Er wird nicht "im Prinzip" gegen Christus sein. Tatsächlich wird er die Lehre Christi sogar schätzen. Aber er wird die Lehre das Christus einmalig ist ablehnen, und er wird leugnen, daß Christus auferstanden ist und heute noch lebt. (Cardinal Giacomo Biffi, Soloviev and Our Time)
Solovievs Antichrist schreibt ein Buch mit dem Titel Der offene Weg zu Weltfrieden und Wohlfahrt, was von allen anerkannt wird. Die Bruderschaft der Freimaurer ernennen ihn zum " lebenslänglichen Präsidenten der vereinigten Staaten von Europa" und er wird ein ökumenisches Konzil in Jerusalem einberufen, wo er den Christen alles anbietet was sie wünschen - außer Christus selbst. Die überwiegende Mehrheit der Christen werden dieser Täuschung erliegen und sich seiner Authorität beugen bis auf eine kleine Gruppe Katholiken, Orthodoxe und Protestanten die ihm widerstehen und ihm sagen: "Du gibst uns alles, außer dem, was uns wirklich interessiert, Jesus Christus." Ihr Widerstand gegen ihn, bringt eine furchbare Verfolgung über sie.
Das jüdische Volk und der Antichrist
Eine Frage stellt sich hier in besonderer Weise: Was werden die Juden vom Antichrist halten? Wie zur Zeit Jesu erwartet der größte Teil des Judentums die Ankunft eines allein menschlichen Messias der Israel politisch erlösen wird und ein irdisches Königreich welches an die davidische und die salomonische Monarchie erinnern wird. Trotz der vielen Strömungen in der jüdischen Tradition die auf die Gottheit und den leidenden Messias hinweisen, lehnen die meisten Juden immernoch aus diesem Grund die Gottheit und den heilbringenden Tod Jesu ab. Wegen dieser irdischen messianischen Erwartungen ist es anzunehmen, daß die Juden anfangs auf die Täuschung des Antichrist hineinfallen und glauben werden, er sei der von ihnen erwartete Messias. Aber, wie wir oben gesehen haben, werden sie (hoffentlich) schließlich Jesus den Messias vor seiner Rückkehr erkennen und die Täuschung des Antichristen durchschauen und ihn ablehen, wahrscheinlich um den Preis einer fruchtbaren Verfolgung. Interessanter Weise ist dies auch was Soloviev annimmt:
Als der [Antichrist] seine Residenz nach Jerusalem verlegte, und heimlich ein Gerücht unter den Juden verbreitete daß es sein Hauptziel sei, die Herrschaft Israels über die ganze Welt zu erklären, erklärten die Juden ihn zu ihrem Messias, und ihre Verehrung und Bewunderung von ihm kannte keine Grenzen. Aber dann standen sie plötzlich auf, voll von Hass und Rachedurst... Du siehst, die Juden, die den Kaiser als einen dem Blute nach echten und vollkommenen Israeliten sahen, entdeckten unerwartet, daß er nicht einmal beschnitten war. Am gleichen Tag stellte sich ganz Jerusalem in Waffen gegen ihn auf und am nächsten Tag ganz Palästina. Die maßlose und innige Hingabe zu dem Retter Israels, dem verheißenen Messias gab Raum zu einem genauso innigen Hass gegen den hinterlistigen Täuscher und leichtsinnigen Hochstapler. Die gesamte jüdische Nation stand plötzlich als ein Mann da, und ihre Feinde waren überrascht, daß im Grund der Seele Israels nicht von Berechnungen und Hoffnungen von Mammon lebte sondern durch die Kraft eines alles umfassenden Gefühls- der Hoffnung und der Kraft seines ewigen Glaubens in den Messias...
Friede auf Erden?
Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. (Mt, 10:34-36)
Wie steht das alles in Relation zu unserer gegenwärtigen Weltsituation? Wie sollten wir leben, und wie sollten wir beten? Natürlich sollen wir für den Frieden bitten, aber wir sollten mit naiven Erwartungen vorsichtig sein, daß es den Politikern es irgendwie gelingen würde eine endgültige Lösung für den Nahostkonflikt herbeizubringen und das Leben friedlich seinen gewöhnlichen Geschäften nachgehen wird. Manchmal besorgt es mich, wenn ich Christen beten höre, "Alle Menschen sollen einfach in Frieden miteinander leben." Dieses flauschige Ideal kann sich natürlich jeder wünschen. Aber solch ein Gebet übersieht das "Geheimnis der Gesetzlosigkeit" das in der Welt umherschreitet und den Aufruf, daß jeder Christ aufgerufen wird, den geistigen Krieg zu kämpfen. Wir müssen darauf bedacht sein, die Worte des Paulus nicht zu vergessen:
Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt. Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs. Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt. (Eph 6:11-13)
Wir müssen uns an die ernüchternden Worte Christi erinnern: "Ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen, sondern das Schwert." Der Glaube an Jesus bringt Trennung. In seinem Werk Die Stadt Gottes, erzählt der Heilige Augustinus meisterhaft die Geschichte von den zwei Stätten die Seite an Seite durch den gesamten Lauf der Geschichte existieren: "Diese zwei Städte wurden durch zwei Lieben gebaut: Die irdische Stadt durch die selbstverherrlichende Liebe und die Verachtung Gottes und die himmlische Stadt durch die Liebe zu Gott und die Verachtung des Selbst" (Bk. 14, c. 28). Die irdische Stadt verherrlicht ihre eigene Macht, die himmlische dagegen die Macht Gottes.
Wie sehr wir uns auch nach Frieden sehnen und ausharren, lasst uns wachsam bleiben damit wir nicht schnell und begeistert dem nachfolgen, der den Menschen Frieden bringen will "als die scheinbare Lösung ihrer Probleme um den Preis ihres Abfalls von der Wahrheit." Denn diese Art Frieden wird weder echt noch lang sein, er wird nur auf kurze Zeit hin die viel größeren Übel, welche die Menschheit kurze Zeit darauf überkommen verdecken. Statt dessen sollten wir für den Frieden der durch Christus kommt beten, einen Frieden der den Menschen mit Gott versöhnt und der nur durch persönliche Umkehr und das Eintreten durch das "enge Tor" des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe, im Annehmen unseres gegenwärtigen Leid in Geduld und sogar Freude, und im Wissen, daß unser Festhalten am Kreuz der Schlüssel zum ewigen Leben ist. Und deshalb laßt uns zuerst und vor allem für Umkehr beten! Bete für unsere eigene Umkehr, die Umkehr von Christen und der Kirche, damit wir alle der Botschaft des Evangeliums treu bleiben. Betet für die Umkehr ehemaliger Christen und abgefallener Christen, daß sie ins Haus des Vaters heimkehren mögen. Betet für die Umkehr der Juden, der Moslems, der Heiden, der Atheisten und aller Menschen, daß sie den Friedensfürst finden, der die Welt mit dem Vater versöhnt, und so das ewige Leben erhalten.
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